Frühlingsanfang: Wie geht es den BUGA-Pflanzen?
Knapp sieben Wochen vor Beginn der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion fragt sich der erwartungsvolle Besucher, wie spielt uns denn eigentlich dieses Jahr das Wetter mit? Hatten die Pflanzen einen ruhigen Winterschlaf? Hat der milde Herbst des letzten Jahres Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanzen? Ist alles im „GRÜNEN“ Bereich und auf dem besten Weg, pünktlich in 50 Tagen zur BUGA in voller Blüte zu stehen? Gibt es witterungsbedingte Verspätungen oder Pflanzenschäden? Darüber sprach Thomas Uhlemann vom Zweckverband Havelregion mit Rainer Berger, dem Ausstellungsbevollmächtigten der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und Leiter der Abteilung „Gärtnerische Ausstellungen“.
Thomas Uhlemann: Der Winter hatte bisher einen recht milden Verlauf. Was bedeutet das für die Natur und die Vegetation?
Rainer Berger: Für die Natur bedeutet das, dass die ersten Sonnenstrahlen bereits die Knospen aufplatzen lassen. Da auch schon Störche gesehen wurden, könnte man meinen, dass das Frühjahr mit der Blüte vieler Pflanzen sehr früh einsetzen wird. In der Regel antwortet die Natur auf diese Art der Verfrühung von selbst, indem auch die Sommerblüher früher blühen. Die Gefahr von starkem Frost im März besteht zwar immer noch, aber die derzeitige Großwetterlage deutet nicht darauf hin.
Thomas Uhlemann: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nächsten Wochen? Wie sollte sich das Wetter nach ihren Vorstellungen gestalten, feucht und kühl oder trocken und warm?
Rainer Berger: So wie sich das Wetter momentan entwickelt und vorhersehbar für die nächsten 14 Tage ist, sind wir damit sehr zufrieden. Wir können den Bau insgesamt fortsetzen, so dass Gebäude gebaut, der Zaunbau beendet, sowie die Bühnen und Gastronomiezelte etc. aufgebaut werden können. In den vorbereiteten Pflanzflächen erwärmt sich allmählich der Boden und wir sehen zur Zeit für unsere geplanten Frühjahrspflanzungen (Stiefmütterchen, Tausendschönchen, Goldlack etc.) keine Probleme. Hierbei stehen wir planmäßig in der Vorbereitung.
Thomas Uhlemann: Welche gärtnerischen Arbeiten liegen jetzt an?
Rainer Berger: Wir werden in der zweiten Märzwoche damit beginnen, die Stauden und Gräser zurückzuschneiden. Es ist weiterhin geplant Mitte März den Winterschutz von den Rosen zu nehmen und die Rosen ebenfalls zurückzuschneiden. Zudem werden alle Flächen vorsichtig aufgelockert, denn die Blumenzwiebeln werden bis dahin bereits gut treiben. Ein verfrühtes Verblühen der Blumenzwiebeln ist aber nicht zu erwarten, denn wir haben neben einigen frühblühenden Sorten hauptsächlich mittelfrüh- und spätblühende Sorten gepflanzt, die ihre Blütenpracht erst Mitte April bis Mitte Mai entfalten.
Thomas Uhlemann: Welche Sorten brauchen spezielle Pflege und ein helfendes Händchen?
Rainer Berger: In diesem Sinne gibt es keine speziellen Sorten, die einer besonderen Pflege bedürfen, wir müssen vielmehr alle Pflanzen ausputzen, wässern und düngen.
Thomas Uhlemann: Welche Pflanzen werden zur Eröffnung am 18. April 2015 die Aufmerksamkeit auf sich ziehen?
Rainer Berger: Die Aufmerksamkeit wird auf allen Zwiebelblühern liegen: Narzissen, Tulpen und Zierlauch. Besondere Highlights werden die Wechselflorpflanzungen mit den zahlreichen Stiefmütterchen darstellen. Auch die Friedhofsgärtner mit ihren blumenreich bepflanzten Mustergrabanlagen haben mit der Pflege alle Hände voll zu tun. Schließlich haben wir insgesamt eine stattliche Zahl von 1.000.000 Zwiebeln gesetzt, dem und 200.000 Blumen für den Frühjahrsflor sowie 150.000 Pflanzen für den Sommerflor auf den Beeten ausgebracht. Allein 60.000 Stauden warten auf ihren Saisonauftritt in Blüte. Wir freuen uns darauf!