Gladiolenausstellung
Blühende Schwerter und üppige Blütenpracht: Gladiolen in der St. Johanniskirche
Gladius heißt das Schwert. Und da die Gladiolen Laubblätter lang und spitz wie Schwerter haben, gab Ihnen das Blattgrün auch den Namen. Heimisch sind die Arten dieser Gattung der Irisgewächse vom südlichen Europa über den Nahen Osten bis nach Afrika und Madagaskar. Die auffälligsten und farbenprächtigsten Pflanzen stammen aus Südafrika. Züchter kreuzten deren Ursprungsformen. Bis zu den heutigen großblumigen Sorten war es ein sehr langer Weg von mehr als 200 Jahren.
Die bis zu 1,5 hohe Pflanzen mit bis zu 20 – 30 Knospen sind mit ihrer imposanten Erscheinung der perfekte Blumenschmuck für große Räume, eignen sich aber auch ausgezeichnet als auffallende, farbenfrohe Dekoration für ein Fest. Hier in der St. Johanniskirche kommt beides zur Geltung. Vor allem die enorme Sortenvielfalt:
Sie macht es leicht, für die unterschiedlichsten Situationen und Stimmungen Gladiolen mit einem geeigneten Farbspiel zu finden. Die hier präsentierten Vasenschönheiten umfassen sowohl Pflanzen mit weißen und pastellfarbenen Blüten als auch solche mit leuchtenden, intensiven Farben bis hin zu dunkelvioletten oder fast schwarzen, samtig wirkenden Kelchen. Manche Blütenblätter sind gestreift, Ton-in-Ton, an den Rändern glatt oder gefranst - dicht an dicht sitzen sie am Stiel und erhöhen so ihre Farb- und Fernwirkung auf Besucher.
Wer nun Lust auf Gladiolen bekommen hat, erfährt hier ein paar Tipps: In Bodenvasen entfalten sie ihre attraktivste Wirkung. Damit die kräftigen Stiele locker fallen können, sollte das Gefäß eine breite Öffnung haben. Man kann Gladiolen ohne Beiwerk verwenden, sie aber auch gut mit anderen Sommerblumen, Gräsern oder dekorativen Blättern von Blattschmuckstauden wie Hosta kombinieren. Hält man sie kurz, ist die Verwendung in Steckmasse angeraten. Man sollte auch Mut haben, mal nur Teilstücke zu verwenden. Das gibt ganz üppige Blütenarrangements für den Tisch.
Tipp für die Vase: Die Gladiolenstängel blühen nie ganz bis zur Spitze auf – und diese nimmt der Pflanze in der Vase die Kraft. Also bei eigenen Arrangements immer die oberen 3-4 Knospen entfernen, dann öffnen sich alle darunter befindlichen Blüten.
Gladiolen für den Garten
Mittlerweile gibt es die Garten-Gladiolen im Fachhandel in fast allen erdenklichen Farben von weiß über gelb, orangerot bis rot und von von rosa bis violett. Nur wenige Gladiolen sind nördlich von Südeuropa in Kultur, ausschlaggebend ist ihre mangelnde Winterhärte.
Die Gladiole fühlt sich wohl, wenn sie als Pflanze viel Platz im Erdreich mit genügend Abstand zu anderen Gladiolen hat, idealerweise 15 Zentimeter. Auch sollte das Erdreich locker und gleichmäßig befeuchtet, aber nie zu nass sein.
Staunässe sollte in jedem Fall mit einer Sandbeimischung zur Erde vermieden werden. Wenn Sie für Gladiolen einen Standort in Ihrem Garten suchen, sollte dieser gut windgeschützt und möglichst sonnig sein. Zusätzlich können Sie die Gladiole zum Schutz vor Abbruch an einen Stab binden. Die sehr kurze Blütezeit von rund 2 Wochen lässt sich optisch verlängern, indem Sie von Anfang/Mitte Mai bis Anfang Juli zeitversetzt im Rhythmus von ca. 10 Tagen Gladiolen pflanzen. So halten Sie Ihr Gladiolenbeet bis in den frühen Oktober hinein in Blüte. Zum Vasenschnitt: Schneiden Sie die Stiele, sobald die untersten Knospen Farbe zeigen.
Im Winter holen Sie die abgeblühten Knollen am besten nicht später als Anfang Oktober aus dem Garten in den Keller. Dort können Sie die Knollen trocken überwintern. Schneiden Sie die Reste des Blütenstandes rund eine Handbreit über der Knolle ab und ziehen Sie diese aus der Erde. Anschließend entfernen Sie vorsichtig die letzten Erdkrumen. Achtung: in den ersten Tagen abtrocknen lassen und auf Schimmel kontrollieren. Dann wird die Gladiolenknolle in Zeitungspapier gewickelt, damit sie vollkommen austrocknet und nicht fault.Die eingewickelten Knollen können Sie bequem in einer Holzkiste, einem Karton oder lose auf einem Gitter den Winter über lagern, und zwar frostfrei, kühl und trocken bei einer maximalen Raumtemperatur von 15 Grad.
Wenn Standort, Pflanzzeit und die Regeln für das Überwintern der Knollen beachtet werden, lassen sich die frostempfindlichen Gladiolen auch in unseren Breiten über mehrere Jahre regelmäßig zum Blühen bringen. Und noch ein Tipp: Soll die Knolle im nächsten Sommer wieder ausschlagen, dürfen während der Wachstumsperiode nicht zu viele Blüten geschnitten werden.