Taufen – Blumenkunst gestern, heute und morgen
BUGA-Hallenschau vom 25. bis 28. Juni 2015 in Brandenburg an der Havel
Das Thema Taufen war wie geschaffen für die Präsentation in einer Kirche. Es wurden Rituale der sakralen Kultur im Laufe der Zeitepochen mit floristischem Handwerk umgesetzt. Das Gut Blume wurde nicht nur plakativ dargestellt, nicht nur als Produkt der Natur sondern als Kulturgut, das sich sehr gut für den sakralen Bereich eignet.
Der Bogen wurde von der Antike, über die Barockzeit zu den 60er und 70er Jahren, die Zeit des Rockabilly, bis weit in die Zukunft hinein gespannt. Das Thema wurde vielfältig umgesetzt: Neben typischer Floristik gab es Tischschmuckvariationen sowie floralen Körper- und Kleiderschmuck. Es wurden Siegerkränze der Antike, üppige barocke Gestecke, parallele Arbeiten aus den 60ern bis zu Naturimpressionen der Zukunft gezeigt.
Florale Kerzenständer bezogen auf die Zeitepochen bereicherten die Tische. Taufbecken in verschiedenen Variationen waren zu bewundern: dieTaufe des Johannes, das Taufbecken im Überfluss und das Zurück aus der Zukunft-Taufbecken.
Den eher schlichten Gewändern der Antike folgte barocke Rüschen mit passendem Blütenschmuck. Im Altarbereich beeindruckten Braut und Bräutigam auf Schloss Rokoko. Florale Kreationen ergänzte typische Kleider aus der Zeit des Rockabilly. Und wie stellten sich die Floristen die Zukunft vor? Die Kleidung schlicht aber glänzend, Lack oder hauchfeine glänzende Stoffe mit appartem Blütenschmuck und natürlichen Materialien. Hier zeigte sich ein Trend, der schon heute zu bemerken ist, viele Menschen wenden sich wieder dem Natürlichen zu.
Die Blütenauswahl war bezogen auf die Jahreszeit. Neben typischen Sommerblumen wurden Rosen, vorrangig für die barocken Arbeiten, verwendet. Auch exotische Blüten fanden im Rockabilly Verwendung.
Dem Gestalterteam des Bildungszentrums Floristik Grünberg-Köln-Frankfurt mit seinem Geschäftsführenden Gesellschafter Werner Paizdzior kam es darauf an, mit den floralen Arbeiten eine harmonische Einheit zu dem sakralen Gebäude herzustellen. Das ist besonders gut gelungen. Die floristischen Arbeiten, die von allen Seiten zu bewundern waren, betonten die altehrwürdige Schönheit des Gemäuers.
Andererseits wollten die Floristen mit ihren Arbeiten auch ein wenig provozieren. Es sollte darüber gesprochen werden. Das ist ebenfalls gelungen. An vielen Stellen äußerten die Besucher Bewunderung über die Kreativität und das Geschick. Hier und da wurde ein Beitrag nicht einstimmig angenommen, wie der Tischschmuck mit Colaflaschen. Die einen fanden die Idee gut, andere lehnten sie ab. Aber alle hielten erneut inne und redeten darüber. Auch das Thema Zukunft beherrschte die Gemüter.
Verdientermaßen wurde der Ehrenpreis des Fachverbandes Deutscher Floristen e. V. – Bundesverband – für eine florale Vielfalt der Werkstücke vergeben. Die Jury vergab außer dem Ehrenpreis 3 Gold-, 6 Silber- und 6 Bronzemedaillen.